Schon so oft wurde ich stirnrunzelnd angeschaut wenn ich mich in meiner Erklärung für einen Entscheid auf mein Gefühl stützte, welches nicht mit rationalen Worten zu erklären ist. In unserer heutigen Gesellschaft orientieren wir uns fast ausschliesslich an Fakten im Aussen. Die eigene Intuition bleibt dabei generell auf der Strecke. Und weshalb? Weil wir Menschen verlernt haben wahrzunehmen und zu fühlen. Nach jahrzehntelangem Training vertrauen wir hauptsächlich dem was uns die vermeintliche Sicherheit im Aussen gibt und sind dabei derart gefangen in Studien, Tests und Beweisen, dass wir ganz vergessen, dass all dies auch nur ein Abbild der Gegenwart ist und sich laufend weiterentwickelt. Die vermeintliche Wahrheit, an der wir uns alle orientieren, kann dementsprechend morgen bereits überholt sein.
Wie wäre es also, wenn wir Menschen wieder damit starten würden, der inneren Stimme einen Rang zu geben, einen Namen. Es bräuchte wieder etwas Übung bis sie sich wirklich zu Wort melden würde, das ist klar. Und wir würden realisieren, dass wir ihr vor allem dann gut lauschen können, wenn einmal der ganze Trubel im Aussen verstummen würde – wenn wir in der Stille sind. Wir würden sie anfangs nur ganz schwach und leise wahrnehmen können und aber bald merken, dass sie uns viel und vor allem viel Wichtiges zu sagen hat. Bald würden wir deshalb fixe Zeiten in der Woche und später im Tag reservieren um in Verbindung mit unserer inneren Stimme zu treten und wir würden nach und nach feststellen welch wohltuende, entspannende und glückliche Wirkung diese Dates mit unserem Inneren auf unser körperliches und psychisches Wohlergehen haben.
Im Aussen würde man uns fragen, weshalb wir uns nicht mehr ganz so oft und überall blicken lassen. Selbstverständlich in Verbindung mit unserer inneren Stimme würden wir darauf reagieren indem wir von der positiven Wirkung unserer neuen Beziehung mit uns selbst berichten würden. So würden immer mehr Menschen in den Genuss der neuen Erfahrung kommen und nach einiger Zeit wäre es allgegenwärtig, sich in einem öffentlichen Kalender im Geschäft Meetings mit sich selbst einzuplanen. Viele würden feststellen, dass sie insgesamt ruhiger und gelassener sind und sich weniger stark und weniger oft durch äussere Umstände oder Personen triggern lassen. Und vor allem würde die Menschheit realisieren, dass wir uns wirklich gut auf unsere innere Stimme verlassen konnten und sie uns nie in die Irre führte, weil ihre Empfehlungen auf Liebe und nicht auf geld- oder machtpolitischen Verstrickungen im Aussen basierten. Die ganzen Menschen hätten dementsprechend auf einmal wieder mehr Vertrauen in sich selbst und würden mit einer inneren Klarheit durchs Leben gehen. Und man müsste sich keine Gedanken darüber machen, ob einem die Wahrheit oder eine Lüge im Aussen aufgetischt wird, denn man konnte ja einfach die innere Stimme dazu befragen und sich stress- und angstfrei auf sie verlassen.
Dies hätte zur Folge, dass die Menschen insgesamt weniger unter Stress und stressbedingten Krankheiten leiden würden und im Umgang miteinander toleranter wären. Verurteilungen wären Schnee von gestern, weil jeder wissen würde, dass es kein Richtig und Falsch im Aussen gibt, sondern eine individuelle innere Stimme, deren es zu lauschen gilt.
Ein intuitives Gedankenspiel, das gar nicht so weit entfernt ist – zumindest nicht in meiner Bubble.
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